Fortune [2]

[797] Fortune (spr. fórtschön), Robert, Botaniker, geb. 1813 in der Nähe von Berwick, gest. 13. April 1880 in Schottland, erlernte die Gärtnerei, fand eine Anstellung am botanischen Garten in Edinburg, später in den Gärten der Gartenbaugesellschaft zu Chiswick, ging im Auftrag dieses Instituts 1843 nach China, besuchte die Teedistrikte und veröffentlichte nach seiner Rückkehr 1847 seine Beobachtungen über die Flora des Landes, die Kultur des Tees, der Baumwolle und andrer Nutzpflanzen in den »Three years' wanderings in the northern provinces of China« (3. Aufl., Lond. 1853, 2 Bde.; deutsch von Himly, Götting. 1853). 1848 ging er im Auftrag der Ostindischen Kompanie abermals nach China, um für die Teepflanzungen im Himalaja die besten chinesischen Teesorten zu beschaffen, und erreichte, den Tsientang aufwärts gehend, Hokou, das Emporium des Handels mit schwarzem Tee. Diese Reise schilderte er dann in »Two visits to the tea-countries of China« (Lond. 1852, 3 Bde.; 3. Aufl. 1853; deutsch mit dem ersten Reisewerk zusammen, Leipz. 1854). Als Direktor des botanischen Gartens in Chelsea führte er im Auftrag der Ostindischen Kompanie 1853–56 eine neue Reise aus und beschrieb dieselbe in »Residence among the Chinese: Inland, on the coast and at sea« (Lond. 1857). Im Auftrag der nordamerikanischen Regierung ging er 1857 abermals nach China, um Samen der Teestaude und andrer Pflanzen zu sammeln. 1860 bis 1863 bereiste er Japan und schrieb: »Yedo and Peking« (Lond. 1863). Man verdankt F. die Einführung zahlreicher ostasiatischer Pflanzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 797.
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